1 Woche im Thema Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung

EINE GANZE WOCHE IM ZEICHEN DER WALD- UND VEGETATIONSBRANDBEKÄMPFUNG

Die Woche vom 21. August bis 24. August 2023 stand im Landkreis Goslar ganz im Zeichen der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung. Es begann am Montagabend, wo sich Vertreter der Feuerwehren aus Goslar, Langelsheim, Clausthal-Zellerfeld, Liebenburg und Seesen zusammen mit dem Kreisschirrmeister und dem Kreisbrandmeister zu einem Erfahrungsaustausch mit dem Waldbrandteam e.V. im Feuerwehrhaus Hahnenklee-Bockswiese trafen. In einer 20-köpfigen Runde wurde in lockerer Gesprächsrunde über die Bekämpfung von Waldbränden gesprochen. Der Landkreis Goslar ist seit fast zwei Jahren kooperatives Mitglied im Waldbrandteam e.V. Der Verein wird mit Sitz in Salzgitter von Detlef Maushake und Max Scholz geleitet.

Am Dienstag ging es dann flott weiter. Von 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr fand eine Besprechung mit Vertretern der Verwaltungen der Landkreise Göttingen und Goslar zusammen mit den Kreisbrandmeistern und stellv. Kreisbrandmeistern aus beiden Landkreisen sowie der Zugführung der GFFFV Einheit 2 statt.

Das Land Niedersachsen ist derzeit dabei, nach europäischen Vorgaben insgesamt 4 spezielle Waldbrandeinheiten aufzustellen. Diese Einheiten werden als GFFFV-Module (Ground forest fire fighting using vehicles) bezeichnet. Es handelt sich hier um bodengebundene Waldbrandbekämpfungseinheiten mit geländegängigen Löschfahrzeugen. Jede Einheit besteht aus einem Führungsfahrzeug (VW-Bus), 4 speziellen Tanklöschfahrzeugen mit jeweils 3.000 Liter Löschwasser und einem Gerätewagen Logistik. Ergänzt werden die Einheiten im Einsatzfall durch eine hauptamtliche Kontingentführung bestehend aus Landesbeamten. Für die deutschen Feuerwehren ist dies eine große Herausforderung. Während auf europäischer Ebene solche Einheiten rein hauptamtlich besetzt werden, wird diese Aufgabe in Deutschland hauptsächlich nur durch ehrenamtliche Kräfte geleistet. In Niedersachsen stellen der Landkreis Göttingen und der Landkreis Goslar eine der vier Einheiten. Die Fahrzeuge für die Landkreise Göttingen und Goslar sollen Anfang 2024 und der Gerätewagen 2025 ausgeliefert werden. Auch hier gibt es Engpässe aufgrund der langen Lieferketten. Der Landkreis Goslar erhält hierdurch Einsatzfahrzeuge vom Land im Wert von über 1 Mill. Euro. Die Einsatzfahrzeuge sollen auch im kommunalen Bereich zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung eingesetzt werden. Sie dürfen allerdings nicht in den Grundschutz der Gemeinden eingeplant werden.

Ab 14:00 Uhr wurden die Gespräche in größerer Runde fortgesetzt, zusammen mit Vertretern des Niedersächsischen Innenministeriums, Vertretern des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz, der gesamten Zugführung der GFFFV-Einheit sowie den Stadtbrandmeistern bzw. Stellvertretern der Feuerwehren die Fahrzeuge der GFFFV-Einheiten erhalten. Im Landkreis Goslar sind dies die Feuerwehren Rhüden, Bündheim-Schlewecke und Goslar. Es wurden viele Fragen und bestehende Probleme erörtert. Dazu gehörten Fragen zu erforderlichen Impfungen, Persönliche Schutzkleidung, Freistellung durch die Arbeitgeber, technische Fragen und Fragen zur Aus- und Fortbildung.

Nach einer kurzen Pause wurde ab 18:00 Uhr die bestehende Runde noch durch die Gruppenführerebene der gesamten GFFF-V Einheit 2 Göttingen/Goslar erweitert. Es folgte eine Informationsveranstaltung mit anschließender Diskussion unter der Moderation des Innenministeriums und des Landesamtes für Brand und Katastrophenschutz. Auch hier wurden viele offene Fragen geklärt. Sichtlich erschöpft endete für die Teilnehmer gegen 21:00 Uhr die Veranstaltungsreihe am Dienstagabend.

Am Mittwochabend trafen sich die Führungskräfte des Waldbrandeinsatzzuges der Kreisfeuerwehr Goslar. Bei diesem Treffen wurden ebenfalls aufgetretene Probleme im Bereich der Aus- und Fortbildung und der allgemeinen Führungsaufgaben erörtert.

Am Donnerstag kamen die Mitglieder der Technischen Einsatzleitung Nord des Landkreises Göttingen zur Feuerwehrtechnischen Zentrale in Goslar um sich vom Kreisbrandmeister des Landkreises Goslar über den Stand der Aus- und Fortbildung, sowie über den Stand der technischen Ausstattung der Kreisfeuerwehr Goslar zu informieren. Nach einem längeren Vortrag folgte ein informativer Erfahrungsaustausch. Im Anschluss besichtigten die Teilnehmer aus dem Landkreis Göttingen die speziellen Einsatzfahrzeuge in der Feuerwehrtechnischen Zentrale.

Unterschied zwischen Kreisfeuerwehr und Ortsfeuerwehr

Hierbei gilt es immer genau zu unterscheiden. Neben der Stadt- und Ortsfeuerwehr Goslar besteht die vom Kreisbrandmeister geleitete KREISFEUERWEHR Goslar aus allen kreisangehörigen Feuerwehren und die technische Ausstattung für den kommunal übergreifenden Einsatz wird vom Landkreis Goslar finanziert. Diese Konstellation wird oftmals durcheinandergebracht und sorgt dann für Verwechselungen und Irritationen.

Abschließend bleibt festzustellen, dass in den drei Landkreisen Göttingen, Harz und Goslar sehr viel im Hinblick auf die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung bewirkt wird. Ein besonderer Dank gebührt hierbei auch dem Land Niedersachsen für die demnächst zur Verfügung gestellten Einsatzmittel und den Niedersächsischen Landesforsten für die sehr gute Unterstützung bei der Durchführung solcher Informationsveranstaltungen.

Text und Fotos: Kreisfeuerwehr Goslar

Abb. 1 zeigt die Logos der Kreisfeuerwehr Goslar und des Waldbrandteams.

Abb. 2 von links nach rechts: Andreas Lück stellv. Zugführer Waldbrandeinsatzzug, Andreas Prost Mitarbeiter der FTZ Goslar, Kreisbrandmeister Uwe Fricke und Carsten Schlabach von der Fa. Dönges.

Abb. 3 Tanklöschfahrzeug (CCFM) mit 3000 Liter Löschwasser. Je ein Fahrzeug soll in 2024 in Rhüden und Bündheim stationiert werden.

Abb. 4 Typische Wildcamper-Feuerstelle, diese stellen eine häufige Brandursache dar.